Die „Green Revolution” der 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts hat die Landwirtschaft revolutioniert. Erstmals war es möglich, relativ unabhängig von Bodenqualitäten große Monokulturen zu verwirklichen sowie Schädlinge im Zaum zu halten. Die Schattenseiten dieser Kulturtechnik sind allerdings verheerend. Kunstdünger führten über die Jahre zur Verwüstung von Ackerboden, Insektizide und Pflanzenschutzmittel verursachen massive Schäden an Mikroorganismen, Kleinstlebewesen und letztendlich auch bei uns – am Ende der Nahrungskette.
Dass diese Methode endlich ist und nachhaltigere Techniken benötigt werden, erkennen immer mehr Landwirte und Gärtner – oft ist das Staunen über die guten Erfolge groß. Eine gesunde Humusschicht speichert Nährstoffe und Wasser besser und länger, mit entsprechender Kompostierung von Biomasse und Beimengung von Kohlenstaub oder -granulat sowie bestimmten Mikroorganismen und Pilzen kann man diese Eigenschaften maximieren.
Terra Preta Technologie
„Terra preta” kommt aus dem Portugiesischen und bedeutet „schwarze Erde”. Entdeckt im Amaonas Urwald stellt diese, von Menschen geschaffene Humusschicht die derzeit beste bekannte Grundlage für den Ackerbau dar. Die ursprüngliche Terra preta bestand aus einer Mischung aus menschlichen Fäkalien, Bioabfällen, Kohle und Tonscherben. Das ergab sich aus der Lebensweise heraus – viele Menschen lebten auf engem Raum gemeinsam, mussten sich ernähren und Seuchen und Krankheiten verhindern. So nimmt man an, das Bioabfälle und Fäkalien in dünnwandigen Tongefäßen gesammelt wurden und zur Seuchenvermeidung verbrannt wurden – das ergab eine Humusschicht, die nun seit mindestens 2.500 Jahren stabil fruchtbar ist und das im erosionsreichsten Gebiet der Welt!
Mittlerweile wird Terra preta von einigen Herstellern angeboten, die einfache Herstellung macht aber auch eine Eigenproduktion leicht möglich – mehr dazu finden sie auf www.schwarzhumus.at oder auf youtube.
Terra preta war auch in unseren Tests sehr erfolgreich, 2019 konnten wir großartige Qualität bei Faserhanfsorten zur CBD-Gewinnung erzielen und werden uns weiterhin auf diese großartige Form der Bodenverbesserung spezialisieren.
Gerne beraten wir sie oder laden sie zu uns ein, um mehr über Kohle im Boden und Terra preta Technologie zu erfahren – schicken sie uns einfach eine Anfrage per Mail.
Pilze im Boden: eine notwendige Grundlage
Pflanzen und Pilze bilden seit vielen Millionen Jahren Symbiosen – zum Nährstoff- und Wasseraustausch, aber auch zur Optimierung der Abwehrkräfte. Jüngste Untersuchungen haben ergeben, das über 95% aller Pflanzen kein eigenes Immunsystem besitzen, diese Aufgabe wird von Pilzen direkt in und an der Pflanze übernommen. Ohne diese Symbiose sind auch Kulturpflanzen anfälliger für Schädlinge und Krankheiten.
Mykorrhiza-Pilze, die direkt an den Wurzeln der Pflanze „andocken“ und die Oberfläche der Wurzel dramatisch vergrößern, oder sogar direkt in der Pflanze sind, stärken diese und beleben die Vielfalt des Bodens. Nicht nur die Bereitstellung, auch die Speicherung von Nährstoffen, schnellere Humus-Umsetzung sowie Abbau von Gift- und Schadstoffen im Boden ist Aufgabe von Pilzen.
Ein Verzicht auf Fungizide und der Einsatz von Mykorrhiza- oder Symbiosepilzen bringt nicht nur natürlich gesunde Pflanzen, sondern steigert auch Erträge und Qualität.
Forstkultur: Totholz und Pilze helfen den Wäldern
Natürlich spielen Pilze im Wald ebenfalls eine große Rolle. Sie sind diejenigen, die über 90% aller Biomasse umwandeln und anderen Lebewesen Nahrung zur Verfügung stellen – ohne sie würden wir in Pflanzenmaterial „untergehen“. Das Vorhandensein von Totholz optimiert den Wasserhaushalt im Wald (+30%) und bietet Lebensraum für eine Unmenge an Kleinstlebewesen und Insekten. Pilze vernetzen den ganzen Wald, man redet hier vom „Wood Wide Web“, über das die gesamte Waldgemeinschaft verbunden ist. Durch das Netzwerk werden Nährstoffe, Wasser und Kohlenstoff ausgetauscht aber auch Informationen über Schädlinge und drohende Katastrophen.